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Jacob Kaufmanns Eltern Moses Kaufmann und Gertrud, geb. Stock, lebten in Sürth bei Köln. Hier wurde er am 23. April 1870 geboren und wuchs als jüngster Sohn mit sechs Geschwistern auf. Die Eltern hatten gehofft, dass er Interesse für den Viehhandel entwickeln würde, doch Jacobs Interesse ging schon früh in andere Richtungen, er schloss sich einem Zirkus an und gelangte so nach Hamburg.

Jacob und Franziska lernten sich in Hamburg kennen, die Trauung fand am 3. Juni 1897 im Standesamt Rotherbaum statt. Die beiden bekamen vier Töchter.

Im Ersten Weltkrieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und mit dem Eisernes Kreuz ausgezeichnet. Ab 1920 war er Werkstattleiter am Hamburger Stadttheater, der heutigen Hamburgischen Staatsoper.

Die ersten vom NS-Regime ermordeten Familienmitglieder waren die zwei Töchter, die noch im elterlichen Haushalt lebten – die extrem kurzsichtige und schwächliche Käthe, die ihre kranke Mutter gepflegt hatte, und Margarethe. Beide wurden 1942 in Auschwitz ermordet.

Am 19. Juli 1942 langte Jacob Kaufmann im Ghetto Theresienstadt ein, wo er er im Gebäude Q 418 unterkam. Ob er dort seinen Bruder Samuel getroffen hat, ist nicht verbürgt. Jacob Kaufmann verstarb im Februar des Folgejahres laut offizieller Todesfallanzeige an Sepsis und Herzmuskelentartung, nach Aussagen Überlebender jedoch an Hungertyphus.

Franziska Cohn, Ehefrau von Jacob Kaufmann, ist am 23.7.1942 im Israelitischen Krankenhaus in der Schäferkampsallee in Hamburg verstorben, zwei Wochen nach der Deportation von zwei ihrer Töchter nach Auschwitz und eine Woche nach der Deportation ihres Ehemannes nach Theresienstadt.

Adelheid Wolff, geborene Kaufmann, war eine Schwester von Jakob und Samuel Kaufmann. Sie wurde am 21.06.1871 in Sürth geboren. Sie heiratete Alexander Wolff, mit dem sie vier Kinder hatte: Arthur Wolff (* 1901), Hedwig Wolff (* 1907), Richard Wolff (* 1910) und Joseph Wolff (* 1910). Vor dem zweiten Weltkrieg wohnte die Familie in Aachen.

Am 25.07.1942 wurde das Ehepaar nach Theresienstadt deportiert. In der Abgangsmeldung der Gestapo Düsseldorf heißt es: "Am 25.7.1942 um 13'15 Uhr wurden mit Sonderzug Da 71 insgesamt 978 Juden aus Düsseldorf nach Theresienstadt in Marsch gesetzt."

Der Transport mit der Bezeichnung “Br” verließ Theresienstadt am 26. September 1942 und war der vierte einer Reihe von acht Transporten mit kranken und alten Juden (Alterstransporte). Der Deportationszug erreichte Treblinka am 28. oder 29. September. Auf dem Transport befanden sich 2,004 Häftlinge aus Theresienstadt. Ihr Durchschnittsalter betrug 72 Jahre.

Adelheid und ihr Mann wurden 1942, kurz nach ihrer Ankunft, im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Quellen:
jewiki.net
ahnenreich.de
yadvashem.org